/Internistische Erkrankungen /Schilddrüse /Erhöhter TSH-Wert

Erhöhter TSH-Wert

von: Christoph Fischer

in der Hausarztpraxis

Häufigkeit: Genaue Daten über die Häufigkeit von latenter und manifester Schilddrüsenunterfunktion existieren nicht. In unserer Praxis fanden wir, dass jedem 8. Patienen ein Schilddrüsenpräparat verordnet wurde. Frauen sind statistisch 5 x häufiger betroffen wie Männer. Die Zahl der  Behandelten hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, die Autoren der DEGAM-LL führen dies zum Teil auf die willkürliche Absenkng der Normalwerte für TSH zurück

Normalwert TSH?

  • TSH zwischen 4,0 und 10,0 mU/l ohne klinische Hypothyreose Ko in 6-12 Monaten
  • Erhöhtes TSH (> 4,0 mU/l) und  anamnestischen Symptomen der Unterfunktion Bestimmung T4
  • TSH > 10,0 mU/l Wiederholungsmessung TSH  und T4[2]

Schilddrüsensubstitution wann?

  • Ein Patient mit leicht erhöhtem TSH (≤ 10 mU/l) ohne klinischen Zeichen der Schilddrüsenunterfunktion (primär latente Hypothyreose) sollte nicht substituiert werden

 

Wenn T4 erniedrigt

  = primär manifeste Hypothyreose

  • TSH-R-AK (TSH-Rezeptorantikörper)und
  • TPO-AK  (Thyreozyten-Peroxidaseantikörper) bestimmen  
  • näheres s. nächste Seite > Autimmunthyreoiditis

Überweisung zum Spezialisten wenn

  • TSH < 0,3 mU/l und T4 erhöht, aber keine SD-Substitution vorliegt: V.a.  Hyperthyreose!
  • TSH  sich trotz voller Levothyroxindosis nicht normalisiert
  • Hypothyreose-Beschwerden unter Therapie weiter bestehen
  • TSH > 4 mU/l und erhöhtem T4-Wert (passt nicht zusammen)

Literatur:

Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis DEGAM-LL Nr. 18

[2] Schilddrüse_Handout_Jena Karen Voigt, Jeannine Schübel (Bereich Allgemeinmedizin/MK3, TU Dresden)  Konsentierte Empfehlungen der DEGAM-Leitlinie  „Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis“ (S2k)  vorläufige Version