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Warum die Antidepressiva-Wirkung in Studien überschätzt wird

von: Christoph Fischer
  • Die Verblindung funktioniert in Studien häufig nicht
  • Selection Bias
  • Publikations-Bias
  • Studienplanung durch die Hersteller

Die Verblindung funktioniert in Studien häufig nicht

  • Ärzte und Patienten können an Hand der UAW's erkennen ob das Antidepressivum
  • oder ob das Placebo zum Einsatz kommt.
  • Wenn das bekannt ist, kommt es unweigerlich zur Verzerrung (Bias) der Resultate
  • Anntidepressiva wird eine höhere -
  • Placebos eine geringere Wirkung zugeschrieben
  • Einzige Alternative wären  „aktive Placenbos“ (Bschor 84ff)

Selection Bias

  • In RCT’s werden nur besonders geeignete Patienten eingeschlossen
  • in der Regel werden in Studien ausgeschlossen:
  • ältere Menschen
  • mit körperlichen und seelischen Begleiterkrankungen
  • Abhängigkeitserkerankungen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • oder mit Suizidrisiko

Auswirkungen der Selection-Bias

  • Patienten ohne diese Ausschlusskriterien haben eine höhere Chance auf ein Antidepressivum anzusprechen
  • Nur 22% der im klinischen Alltag behandelten erfüllen die Einschlusskriterien
  • Bei allen anderen gibt es somit keinen Wirknachweis durch Studien

Publikations-Bias

  • 74 Studien wurden der FDA für die Medikamentenzulassung vorgelegt
  • davon wurde nur jede zweite durch die FDA als positiv bewertet.
  • Nur 51 der 74 Studien wurden in einer Fachzeitschrift veröffentlicht,
  • in 48 davon schnitten die Antidepressiva besser ab als das Placebo
  • Das lag daran, dass 2/3 der von der FDA negativ beurteilten Studien nie veröffentlicht worden waren. (Bschor 86)

Studienplanung durch die Hersteller

  • Studien sind teuer und aufwändig
  • werden daher so gut wie immer von Herstellern organisiert und finanziert
  • daher werden Studien zum Teil so geplant,
  • dass das Antidepressivum gegenüber dem Placebo bevorteilt wird!
  • Lösung: öffentlich finanzierte Studien (Bschor 86)

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