/psychiatrisch - neurologische Erkrankungen /Depression Tutorial /Warum die Antidepressiva-Wirkung in Studien überschätzt wird Warum die Antidepressiva-Wirkung in Studien überschätzt wird
- Die Verblindung funktioniert in Studien häufig nicht
- Selection Bias
- Publikations-Bias
- Studienplanung durch die Hersteller
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Die Verblindung funktioniert in Studien häufig nicht
- Ärzte und Patienten können an Hand der UAW's erkennen ob das Antidepressivum
- oder ob das Placebo zum Einsatz kommt.
- Wenn das bekannt ist, kommt es unweigerlich zur Verzerrung (Bias) der Resultate
- Anntidepressiva wird eine höhere -
- Placebos eine geringere Wirkung zugeschrieben
- Einzige Alternative wären „aktive Placenbos“ (Bschor 84ff)
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Selection Bias
- In RCT’s werden nur besonders geeignete Patienten eingeschlossen
- in der Regel werden in Studien ausgeschlossen:
- ältere Menschen
- mit körperlichen und seelischen Begleiterkrankungen
- Abhängigkeitserkerankungen
- Persönlichkeitsstörungen
- oder mit Suizidrisiko
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Auswirkungen der Selection-Bias
- Patienten ohne diese Ausschlusskriterien haben eine höhere Chance auf ein Antidepressivum anzusprechen
- Nur 22% der im klinischen Alltag behandelten erfüllen die Einschlusskriterien
- Bei allen anderen gibt es somit keinen Wirknachweis durch Studien
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Publikations-Bias
- 74 Studien wurden der FDA für die Medikamentenzulassung vorgelegt
- davon wurde nur jede zweite durch die FDA als positiv bewertet.
- Nur 51 der 74 Studien wurden in einer Fachzeitschrift veröffentlicht,
- in 48 davon schnitten die Antidepressiva besser ab als das Placebo
- Das lag daran, dass 2/3 der von der FDA negativ beurteilten Studien nie veröffentlicht worden waren. (Bschor 86)
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Studienplanung durch die Hersteller
- Studien sind teuer und aufwändig
- werden daher so gut wie immer von Herstellern organisiert und finanziert
- daher werden Studien zum Teil so geplant,
- dass das Antidepressivum gegenüber dem Placebo bevorteilt wird!
- Lösung: öffentlich finanzierte Studien (Bschor 86)
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