/Impfungen /Influenza InfluenzaSuchbegriffe: Influenza, Grippe, Grippeimpfung, adjuvantierter Impfstoff, Tamiflu, Neuramidasehemmer
Häufigkeit: der Durchschnittsbürger erkrankt nur alle 20-25 Jahre an einer impfpräventablen "echten Grippe" (Influenza)
HintergrundINFO:
- 400.000 Erkrankungen in starken Grippejahren sind 5% der Bevölkerung, somit 1 von 20/Jahr
- Von Jahr zu Jahr ist die Abdeckungsrate der mit im Impfstoff enthaltenen Stämme unterschiedlich, der Impf-Schutz ist auch beim Übereinstimmung des zirkulierenden Influenzavirus mit einem der 3-4 Impfstämme keineswegs 100%ig, so dass man vermutlich > 30 Jahre lang jährlich impfen müsste um 1 Influenzaerkrankug zu verhindern
- In der selben Zeit macht jeder, abhängig vom Lebensalter und Virusexposition, mindestens 50-100 sog. "grippale Infekte" durch, die nicht durch die Influenzaimpfung verhindert werden können. Bei einer Kranheitsdauer von ≤5 Tagen sprechen wir von einer "banalen Erkältung" (common cold) bei > 5 Tagen von einer akuten Bronchitis (Krankheitsdauer 2-3 Wochen).
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Impfempfehlungen
In den meisten Ländern gibt es Empfehlungen für Risikogruppen (DM, COPD, KHK, Altersheimbewohner) und Ältere (A: 50+, D: 60+, CH: 65+)
gesicherte Wirkamkeit
- Mortalitätsenkung:
- Patienten mit Myokardinfarkt in den letzten 3 Jahren
- Impfung von Altersheimbewohnern, aber nur wenn Personal und Besucher auch geimpft
- weniger stationäre Aufnahmen:
- Patienten mit Diabetes und COPD (nicht aber bei Asthma!)
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keine gesicherte Wirksamkeit
- 65+: keine hinreichenden Daten dass zu Hause lebende Senioren von Gippeimpfung profitieren.
- Kindesalter: Impfung reduziert zwar Influenzaerkrankungen, Einfluss auf schwere Verläufe, Mortalität oder Komplikationen nicht belegt
- Keine Verminderung von Komplikationen bei Patienten mit Asthma bronchiale
- und HIV-Infektion.
- kein Schutz gegen virusbedingte „banale“, oft fälschlich als „Grippe“ bezeichnete Infektionen durch ECHO-, Rhino- oder Adenoviren
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HintergrundINFO: Die Wirksamkeit der Grippeimpfstoffe wird häufig überschätzt, in der Saison 2017/18 war der Schutz besonders gering: Die Impfeffektivität in Bezug auf laborbestätigte Erkrankungen betrug 15% a-t 09/2018
Therapie mit Neuramidashemmern
- Derzeit gibt es keinen Nachweis einer Mortalitäts-Senkung aus RCTs.
- Oseltamivir verkürzt bei nachgewiesener Influenza die Krankheitsdauer bei Erwachsenen und Kindern um 1 bis 1,5 Tage.
- Bei Personen ohne dokumentierte Influenzainfektion sind die Unterschiede geringer.
- Für Risikopatienten ist dieser Effekt nicht durch Studien gesichert.
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UAW Neuramidasehemmer
Erwachsene: rasche Resistenzentwicklung bei breiter Anwendung
Kinder:
- Selbstgefährdende Verhaltensstörungen (Kinder sind von Gebäuden gesprungen, wurden verwirrt auf der Autobahn gefunden u. ä.)
- Albträume
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Auch Magen-/Darm-Störungen sind häufig
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Literatur:
Leitfaden AM 2016 Influenza
Leitfaden 2016 Therapie mit Neuramidasehemmern
Arzneitelegramm 2008: Wird die Wirksamkeit der Influenzaimpfung überschätzt?
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