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© Christoph Fischer ;-)
In aller Bescheidenheit, meine "Grand Unified Theory" steht dem Bayes-Theorem in Schönheit und Brillanz um nichts nach!
Die epidemiologischen Daten sagen uns, dass wir pro Sommer in der Praxis mit 3 Fällen eines Erythema migrans zu rechnen haben, aber wir sehen viel mehr Verdachtsfälle.
Die wesentlichen Differentialdiagnosen sind Insektenstiche und ein mitigiertes Erysipel
Insektenstich bemerkt
dann kommt ein Erythema migrans nur bei freiem Intervall von 3 Tagen in Betracht |
Insektenstich nicht bemerkt, aber erkennbar
Erythema migrans wahrscheinlich wenn Rötung ohne Schwellung, mit Antibiose zuwarten bis >5cm |
kein Insektenstich bemerkt, kein zentraler Einstich erkennbar
- starke Reaktion auf Mücke? 2-3 Tage zuwarten
- mitigiertes Erysipel? solange kein Fieber 2-3 Tage zuwarten
Rötung & Schwellung nehmen in den 2-3 Tagen weiter zu. Dann kommt em ehesten ein atypisches Erythema migrans oder ein mitigiertes Erysipel in Frage:
- Probebehandlung mit Amoxizillin, ist auch ohne Clavulansäure bei 100% der Borrelien und 90% der Erysipele (Streptokokken) wirksam
- Patient lehnt Probebehandlung mit Amoxizillin ab, Überweisung zum Hautarzt mit der Fragestellung: atypisches Erythema migrans?
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Differentialdiagnosen zum Erythema migrans[1]
Differenzialdiagnose
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Klinisches Bild
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Insektenstich
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- Juckreiz
- Schwellung und Rötung sofort nach dem Stic
- ab 2. bis 3. Tag nach dem Stich „decrescendo“ Reaktion
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Mitigiertes Erysipel
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- Überwärmung
- Abgeschlagenheit
- Entzündungsparameter u.U. erhöht
- Keine „decrescendo“ Reaktion
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Fixes Arzneimittelexanthem
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- Anamnese über Medikamenteneinnahme
- Rezidiv in loco
- Schmerzen
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Literatur:
[1] http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-044l_S2k_Kutane_Lyme_Borreliose_2016-05.pdf Seite 23
erstellt 8-2019 |