/psychiatrisch - neurologische Erkrankungen /Depression Überblick /Elektrokrampftherapie ElektrokrampftherapieIndikation
- Wenn zwei lege artis durchgeführte Behandlungen mit Antidepressiva unterschiedlicher Wirkstoffklassen zu keiner Besserung geführt haben, ist eine Behandlung mit EKT indiziert[1]
- bei hartnäckig therapieresistenter schwerer Depression (Bschor 207ff)
- bei schwerer wahnhafter Depression[2]
- bei Katatonie
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Durchführung
- Elektrokonvulsionstherapie wird stationär in Narkose durchgeführt, sodass Krampfanfälle nicht mehr auftreten
- Üblich sind 8 bis 12 Behandlungen mit einem jeweiligen Abstand von zwei bis drei Tagen
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Wirksamkeit
- Die Wirksamkeit der EKT ist durch Studien gut belegt
- Der Wirkeintritt erfolgt in der Regel rasch.
- Response bei Depression ca. 50%
- bei Wahnvorstellungen 90%
- anschließend ist eine Rückfallsprophylaxe für 6 bis 9 Monate mit Lithium + Antidepressivum erforderlich (hohes Rezidivrisiko)!
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Nebenwirkungen
nur vorübergehende Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
nach Ende der Behandlungsserie normalisiert sich das Kurzzeitgedächtnis wieder
Langzeitfolgen sind nicht zu befürchten (Bschor 209)
Komplikationen einer Narkose mit einem Mortalitätsrisiko von 1:100.000 bis 1:50.000 pro Einzelanwendung, diese Rate entspricht der Todesfallrate einer Zahnextraktion in Narkose.[3]
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Kontraindikationen
- MCI oder Apoplex in den letzten 3 Monaten
- Schwere Herzinsuffizienz
- Aortenaneurysma
- Erhöhter Hirndruck
- Glaukom-Anfall
- Schwangerschaft: „Bei schwerer behandlungsresistenter Depression (z. B. vitale Bedrohung) in der Schwangerschaft kann eine EKT angeboten werden.“ (NVL 157)
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[1] S3-Leitlinie/Nationale Versorgungs-Leitlinie Unipolare Depression, Kurzfassung, 2. Auflage. 2017.
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrokonvulsionstherapie
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrokonvulsionstherapie#Unerw%C3%BCnschte_Wirkungen |